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Willkommen
Nein, eine italienische Großfamilie sind wir nicht. Auch wenn das manche glauben, wenn sie den Namen Piluweri zum ersten Mal hören. Theoretisch könnten wir auch "Lupiriwe" heißen. Oder "Riluwepi". Zum Glück haben wir uns für Pi-lu-we-ri entschieden: Es sind ganz einfach die Anfangsbuchstaben der Namen derer, die 1996 die Gärtnerei gegründet haben.
Angefangen hat alles auf einer Zugfahrt zur landwirtschaftlichen Tagung in Dornach. Matthias Ludwig und Horst Ritter saßen zusammen im Abteil, beide hatten eigene kleine Gärtnereien. Der eine in Müllheim zusammen mit Michael Pickel , der andere zusammen mit Elisabeth Weßbecher in Niederweiler. Beide arbeiteten bio-dynamisch, tauschten ab und zu Pflanzen und hatten auf dieser Fahrt erstmals den Gedanken: Warum nur Jungpflanzen tauschen, wir könnten doch auch gleich ganz zusammenarbeiten?
Gedacht, gesagt, getan: 1995 der erste Spatenstich für die heutige Gärtnerei, am 1. Juli 1996 dann die Einweihungsfeier der Gärtnerei. Dass daraus später ein Betrieb mit 40 Hektar und über 80 Mitarbeitenden werden würde, hätten wir uns damals nicht vorstellen können. Wir wussten nur eines sicher: Wir wollten konsequent bio-dynamisch wirtschaften und uns selbst beweisen, dass es möglich ist, so zu arbeiten und gleichzeitig ökonomisch bestehen zu können. Qualitativ hochwertiges Biogemüse so anzubauen, dass es nicht nur für eine kleine Nische reicht, sondern für alle, denen hier in der Region eine zukunftsfähige Landwirtschaft und gute Lebensmittel am Herzen liegen.
Anfangs bestand unser Team aus rund zehn Leuten. Allerdings nur kurze Zeit: Kaum hatten wir mehr Kundinnen und Kunden, brauchten wir auch mehr Gemüse und mehr Gärtner und Gärtnerinnen. Und nach ein paar Jahren mehr Gewächshäuser und Folientunnel. Die erste große Erweiterung der Anbauflächen war schon 2001 nötig. 2010 kam der nächste Schub: Die Flächen für den geschützten Anbau haben sich auf einen Hektar verdoppelt (kurze Erinnerung an die Schulzeit: ein Hektar sind 10.000 Quadratmeter).
In den ersten Jahren haben wir unsere Ernten auf Wochenmärkten verkauft und kleine Bioläden beliefert. Doch schon damals sind wir auf die individuellen Wünsche von Privathaushalten eingegangen. Ihnen haben wir das Gemüse vor die Haustür gebracht. So haben sich nach und nach unsere Abokisten etabliert. 2003 wurde der Lieferservice Piluweri bringt‘s OHG gegründet. Seit 2012 können unsere Kundinnen und Kunden bequem im Online-Webshop bestellen. Was nicht heißt, dass wir keine telefonischen Bestellungen entgegennehmen. 2022 war ebenfalls ein Meilenstein: Wir haben die neue Vermarktungshalle bezogen. Wie die erste Halle ist auch sie in Holzbauweise errichtet. In der Mitte der 90er gebauten ersten Halle hatten wir uns an manchen Tagen fast gestapelt. Dort wurde gepackt, dreimal pro Woche der Hofladen aufgebaut – und ein paar Schreibtische mussten auch noch reinpassen.
Fast 30 Jahre lang war Piluweri eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) – getragen von Michael Pickel, Matthias Ludwig, Horst Ritter und Richard Specht. Von Anfang an wurden wir von rund 80 Stillen Gesellschafterinnen und Gesellschaftern begleitet, die uns ihr Kapital anvertraut und unseren Weg ermöglicht haben.
Michael Pickel
Matthias Ludwig
Horst Ritter
Richard Specht
Nach vielen Jahren Arbeit mit Erde und Herz gehen die vier Gesellschafter in den Ruhestand. Mit der Gründung der Piluweri eG übergeben sie den Stab an die nächste Generation – an unseren Vorstand und an alle Genossenschaftsmitglieder, die Piluweri mit Leben füllen und weiterführen werden.
Uns geht es nicht nur um die Vielfalt auf dem Acker – wir wollen auch, dass Menschen hier wachsen. Dazu gehört ein vielseitiger Betrieb mit Aufgaben, die sich nicht immer im klassischen Sinne „lohnen“ – zum Beispiel unsere Saatgut- und Züchtungsarbeit oder Hofveranstaltungen. Hier bekommst Du einen Überblick, was wir sonst noch alles außer Gemüse machen – und warum. Klicke auf ein Bild, um mehr zu einem bestimmten Thema zu erfahren.
Schonende Bodenbearbeitung
2015 haben wir auf eine Bodenbearbeitung ohne Pflug umgestellt. Ohne Pflug und ohne Chemie zu arbeiten heißt: dranbleiben, beobachten, Beikraut kontrollieren, Fruchtfolgen gut planen und den Boden mit Gründüngung stärken. Die Mühe lohnt sich: Unsere Humusschicht ist spürbar gewachsen, und es tummeln sich immer Lebewesen im Boden.
Alle Pflanzen aus eigener Anzucht
Unsere eigene Anzucht macht uns unabhängig und flexibel: Wir sorgen selbst für die Qualität unserer Setzlinge und entscheiden, wann sie am besten ins Beet gesetzt werden sollten. Auch unsere eigenen Züchtungen wären ohne die Anzucht kaum möglich. Seit vielen Jahren laden wir im Mai zu unserem großen Setzlingsmarkt ein – Piluweri ohne Anzucht und Jungpflanzenmarkt? Unvorstellbar.
Wir bilden aus
Seit der Gründung unserer Gärtnerei haben wir fast 90 Gärtnerinnen und Gärtner ausgebildet. Wir geben unser Wissen und Können gerne weiter – weil wir wissen, wie wichtig gut ausgebildete Gärtnerinnen und Gärtner für die Zukunft sind. Unsere Auszubildenden bereichern unseren Betrieb: Mit ihrer eigenen Sicht und ihrer Tatkraft gestalten sie Piluweri aktiv mit. Wenn Du mehr über die Ausbildung bei uns erfahren möchtest, klicke auf das Bild.
Unsere Saatgutarbeit
Jedes Jahr vermehren wir Saatgut ausgewählter Gemüsesorten oder auch Blumen, meist im Auftrag der Bingenheimer Saatgut AG oder der Schweizer Sativa Biosaatgut GmbH. Wenn wir uns – gemeinsam mit anderen engagierten Gartenbaubetrieben – nicht um den Erhalt samenfester Gemüsesorten kümmern würden, gingen viele davon binnen weniger Jahre verloren.
Unsere Züchtungsarbeit
In den Anfangsjahren von Piluweri gab es noch keine Biotomatensorten. Was tun? Wir haben uns selbst geholfen und mit der Züchtungsarbeit begonnen. Nach zehn Jahren Arbeit waren die Sorten „Pilu“ und „Tica“ geboren. Insgesamt haben bei Piluweri 13 Gemüsesorten das Licht der Welt erblickt. Der Paprika Pantos, die Kopfsalate Priweri und Zulu, eine Rucola- und zwei Basilikum-Sorten – um nur eine Auswahl zu nennen.
Begegnungsort
Piluweri ist und bleibt ein Ort der Begegnung. Wir freuen uns über Gäste aus anderen Betrieben – ob zum Kompost-Praktikum, zu einer Ausbildungseinheit in der Anzucht oder einfach zum fachlichen Austausch. Auch Schulen, Kindergärten sowie unsere Kundinnen und Kunden sind das ganze Jahr über herzlich willkommen – bei Führungen, Mitmachaktionen und gemeinsamen Einblicken in unsere Gärtnerei.
2005 - Förderpreis Ökologischer Landbau
2006 - Nachhaltigkeitspreis der Ethikbank
2007 - Umweltpreis der Stadt Freiburg
2012 - Demeter Land-Wirtschafts-Kultur-Preis
2018 - Nominierung für den baden-württembergischen Umweltpreis
Alle Preise waren für uns ein Ansporn und Motivationsschub.
Vielen Dank für das Vertrauen und die Wertschätzung!